StartseiteHighlightsPferde Asvaghosa

Asvaghosa sk. indischer buddhistischer Meister - Aus dem Koreanischen und Chinesischen übersetzt von Tenzin Tharchin und Elisabeth Lindmayer, dankenswerter Weise lektoriert von Dr. Elmar R.Gruber


Asvaghosa sk. Großer indischer buddhistischer Meister – der Bodhisattva, der die Pferde zum Weinen brachte

Von Kumarajiva aus dem Sanskrit ins Chinesische übersetzt.
Aus dem Koreanischen und Chinesischen übersetzt von Tenzin Tharchin und Elisabeth Lindmayer.

In einem kleinen Land im mittleren Indien lebte im 1. oder 2 Jahrhundert Asvaghosa. Auf Grund einer Begebenheit erhielt er den Namen der Bodhisattva, der die Pferde zum Weinen brachte. Sein Lehrer, bei dem er Zuflucht zu Buddha dem voll Erleuchteten, zu der edlen Lehre dem Dharma und zu der edlen Gemeinschaft der in Harmonie lebenden Sangha genommen hatte, hieß Punasa.

Eines Tages sorgte sich Punasa, der im Samadhi verweilte, wer Buddhas Lehre verbreiten und die Lebewesen zur Erleuchtung führen werde. Im tiefen Samadhi erblickte Punasa in Mittleren Indien einen Mönch einer anderen Religionszugehörigkeit. Dieser Mönch hieß Mahallaka war sehr weise mit großem Sprachtalent und sprach über die Wahrheit. Es hieß von ihm, wenn es in dieser Welt jemanden gäbe, der sich mit ihm messen könne, dann möge man den Gong (sk. Gantha) schlagen und Gaben von den Menschen erhalten. Nur derjenige könne Spenden oder Schenkungen erhalten, der ihn in der Debatte besiegen könne, verkündete Mahallaka lauthals.

Zu dieser Zeit erhob sich Punasa aus dem Samadi und schritt die Strassen entlang, vorbei an dem Schloss der Sakya, wo er viele Novizenmönche (Samaneras) traf. Einer von ihnen sprach verächtlich in neckischem Ton zu ihm und sagte: „Gib mir deine Schuhe.“ Punasa aber reagierte nicht. Friedvoll und unverrückbar verharrte er, obwohl der Samanera so unhöflich zu ihm sprach. Einige Samaneras erkannten, dass er ein bedeutender Mensch war, andere wollten Punasa prüfen und stellten ihm Fragen und beobachteten ihn. Reglos blieb dieser und wusste auf alle Fragen die besten Antworten zu geben. Punasa schritt weiter mit seinem edlen Antlitz und offenem Geist. Da erkannten die Samaneras seine Tugendhaftigkeit, respektierten ihn und verabschiedeten den alten Mönch. Mit überirdischer Wunderkraft erreichte Punasa in Windeseile einen buddhistischen Tempel in Mittelindien, wo sich viele Mönche versammelt hatten. Punasa fragte die Mönche, warum sie nicht den Gong schlagen würden.

Man antwortete ihm, Mahallaka habe verboten, den Gong zu schlagen, da ihn bei einer Debatte niemand besiegen konnte. Erst wenn ihn jemand bezwingen könne, dann dürfe der Gong geschlagen werden. Punasa erwiderte, sie sollen den Gong schlagen, er werde mit Mahallaka debattieren.
Die alten Mönche besprachen sich und fragten sich, ob er debattieren könne. Daraufhin schlugen sie den Gong. Mahallaka war sehr verwundert und erkundigte sich, warum der Gong geschlagen wurde. Die Mönche antworteten: „Von Nordindien ist Punasa gekommen und er hat den Gong geschlagen.“ Mahallaka bestand darauf, Punasa sogleich zu ihm kommen zu lassen.

Bei ihren Zusammentreffen fragte Mahallaka, der einer anderen Religion angehörte, ob Punasa mit ihm debattieren möchte. Lauthals machte er sich über Punasa lustig, da dessen Erscheinungsform nicht besonders schön war. Er sagte: „Du alter Mönch, wie willst Du mit mir debattieren? Was soll’s, wir werden vor dem König, den Ministern und den Meistern aller Religionen debattieren. In sieben Tagen soll es soweit sein.“ Und er blickte geringschätzig auf Punasa herab.

In der sechsten Nacht vor dem Treffen sah der alte buddhistische Meister im tiefen Samadhi,(Konzentration auf einen Punktein ein friedlicher ruhiger Geisteszustand) was bei der Debatte geschehen würde.

Frühmorgens am siebenten Tag hatten sich wolkengleich unzählige Menschen versammelt. Punasa traf schon früher ein, setzte sich auf den höheren Sitz, und sein Gesicht strahlte Frieden und liebevolle Wärme aus. Als Mahallaka eintraf nahm er den Platz ihm gegenüber ein. Er blickte dem alten Mönch ins Angesicht, der so gelassen und friedvoll bereit zur Debatte war und dachte, das ist ein Heiliger und freute sich auf eine gute Debatte. Dann fragte er Punasa, wie der Verlierer zu bestrafen sei und schlug vor, ihm die Zunge abzuschneiden. Der alte Mönch erwiderte, so dürfe man das nicht machen. Der Verlierer solle vielmehr der Schüler des anderen werden und das sei genug. Damit zeigten sich alle einverstanden und fragten, wer beginnen solle.

Der alte Mönch sagte, da er von so weit her gekommen sei und schon früher hier war möchte er beginnen. Das sei der richtige Weg. Damit war Mahallaka einverstanden und sagte: „Beginne jetzt und sei dir sicher: ich werde dich schlagen!“

Punasa mit seinem unermesslichen Verdienst sprach: “Unter dem Himmel ist dieses Land friedlich, der König wird lange leben, die Menschen in seinem Land sind friedlich, leben in Wohlstand mit großer Freude, ohne Katastrophen.“ Dann sprach Punasa weiter, erhaben und mit einem Herz voll großer Liebe und Mitgefühl und berührte die Versammlung der Zuhörer mit seinen sanften Worten, die er entsprechend der Fähigkeiten der Lebewesen wählte und erfreute das Herz der Anwesenden. Alle Buddhas und Bodhisattvas hatten sich zu seinem Schutz versammelt.

Mahallaka konnte dem strahlenden Punasa, der mit überirdischer Kraft vor ihm stand, nichts entgegnen und blieb stumm. Er verneigte sich, schnitt sein Haar und den Bart ab und wurde ein buddhistischer Mönch. Tief verzweifelt saß er einsam da, der große Debattierer, der nicht antworten konnte.

Punasa wusste um die Verzweiflung des Mahallaka und zeigte ihm seine überirdische Wunderkräfte, durch das Feuer zu schreiten, zu fliegen und über das Wasser zu gehen. Da willigte Mahallaka ein, der Schüler Punasas zu werden. Mahallaka dachte, aus diesen Gründen sei es richtig, Punasas Schüler zu werden und er erhielt den Namen Asvagosha.

Punasas sprach zu ihm: „Obwohl deine Intelligenz sehr groß ist, bist du noch nicht vollkommen. Du sollst jetzt von mir den Dharma lernen, sowie die Erleuchtung
und vollkommenes Sprachtalent erlangen. Unter dem Himmel in diesem Land kann keiner gegen dich sein.“

Später ging Punasa in sein Land zurück. Asvagosha blieb in diesem Land und lehrte viele Sutren. Seine Intelligenz und sein Sprachentalent waren exzellent und die Menschen verbeugten sich mit großem Respekt vor ihm. Auch der indische König würdigte ihn sehr.

In Nordindien lebte Ganisega, der König des kleinen Mondlands Kontera. Dieser zog gegen das Land in Mittelindien, in dem Asvaghosa lebte, zu Felde und eroberte es. Der besiegte König fragte in einem Brief den siegreichen Mondlandkönig, ob er etwas wünsche, das er ihm geben könne und warum er lange in diesem Land bleiben und die Bevölkerung unterdrücken und so viel Leid verursachen wolle. Der siegreiche König antwortete, er sei zufrieden, wenn sich der Verlierer vor ihm verbeuge und er ihm drei Millionen in Gold übergebe. Der König aus Mittelindien sagte, er habe nicht einmal eine Million in Gold in seinem Land. Daraufhin antwortete der Mondlandkönig: „In deinem Land gibt es zwei wertvolle Juwelen. Das eine ist Buddhas Bettelschale, das andere ist der buddhistische Mönch Asvaghosa. Sie haben für mich den Wert von zwei Millionen. Gib mir diese.“ Der König antwortete, diese beiden könne er nicht hergeben.

Der buddhistische Mönch lehrte seinen König, als Lebewesen unter dem Himmel, gäbe es keinen Unterschied, den Dharma zu lernen. Buddhas Lehre sei tief und weit und die Tugend des großen Menschen, die Lebewesen zu retten, sei die Erste. Um in dieser Welt die Lebewesen und Menschen zu führen, gibt es viele Schwierigkeiten. Darum habe ein König nur ein Land zu führen. Das sei seine Aufgabe. Allerdings, wenn er als König Buddhas Lehre verbreiten könne, würde er zum Dharmakönig der vier Ozeane werden. Das bedeute, der Gebieter dieser Welt zu werden. Die Mönche seien in der Lage, die Menschen gleichermaßen von den Leiden zu retten. Sie würden sie von den Täuschungen von Tod und Geburt befreien und sie dazu führen, alle Leiden abzuschneiden. Die Wahrheit sei überall gleich, nicht nah und nicht fern. Es sei nicht genug, nur das zu glauben, was unsere Augen sehen. Wir bräuchten auch ein großes Herz voller Großzügigkeit.

Der König respektierte die Meinung des Mönches und sandte ihn ins kleine Mondland. Als Kriegsbeute nahm König Ganisega den buddhistischen Mönch Asvaghosa unter seinen Schutz und brachte ihn in sein Königreich Kontera. Dort verbreitete Asvaghosa die Lehre des Buddha. Der siegreiche König besprach sich mit seinen Ministern, über den Wert von Buddhas Bettelschale. Alle waren einverstanden, dass sie den Gegenwert von einer Million in Gold darstellt. Als es um den Wert des Mönches ging, waren sie allerdings uneins mit dem König, weil sie ihn für zu kostbar erachteten. Der Mönch war zu kostbar, um bewertet zu werden, seine Sprache war vollkommen, um den Dharma zu lehren. Die Menschen waren erschüttert, über den starken Eindruck, den er hinterließ.

Der siegreiche König wollte alle verwirrten Menschen zur Erleuchtung führen, auch die Lebewesen in seinem Land. Er verstand die unerträglichen Leiden der Höllenwesen, der Hungrigen Geister mit ihrer unerträglichen Gier nach Essen und die Leiden der Tiere . Und dass, nur die Drei Juwelen vor diesen Leiden zu schützen vermögen.
Darum ersuchte er Asvagosha den Dharma zu lehren. Der König berief eine große Versammlung ein, wo auch sieben Pferde einer schönen Rasse anwesend waren. Die große Versammlung, an der eine unzählbare Menge von Menschen und die hungrigen Pferde teilnahmen, bat den Mönch, den Dharma zu lehren. Sie dauerte sechs Tage, und als der König den Pferden, den besten Freunden der Menschen, Heu geben wollte, fraßen diese nicht, sie wollten nur den Dharma hören, und sie weinten. Friedlich und still standen sie da. Alle Anwesenden sahen es als ein Wunder, dass die Pferde den Dharma begriffen hätten, und auch sie verstanden den Dharma gut. So wurde Buddhas Dharma der für alle unwissenden oder wissenden Lebewesen, gelehrt wurde in Nordindien mit Begeisterung aufgefasst und weit verbreitet, und der Mönch wurde Asvaghosa, der Bodhisattva, der die Pferde zum Weinen brachte, genannt.

GästebuchImpressumKontakt